Zum Abspecken missbraucht
Frauen fahren oft allerlei große Geschütze auf, wenn sie sich zu dick fühlen. Ein wenig bekanntes Problem ist der Missbrauch von Diuretika. Diese Substanzen steigern die Harnausscheidung – wirken also entwässernd. Verordnet werden sie normalerweise bei Ödemen und Nierenerkrankungen, bei Bluthochdruck und Bauchwassersucht. Sie sind verschreibungspflichtig, weshalb es oft Frauen aus dem medizinischen oder pharmazeutischen Umfeld sind, die sich dieser Medikamente bedienen, um sich gezielt zu entwässern. Sie kennen sich mit der Wirkung aus und haben leichten Zugang dazu. In der Regel würde man diese Frauen als eher schlank bezeichnen, doch sie fühlen sich aufgedunsen und schwammig.
Greifen die Patientinnen zu stark wirkenden Diuretika stellt sich ein gefährlicher Kreislauf ein – denn werden die Medikamente abgesetzt – treten tatsächlich Ödeme und erhebliche Gewichtsschwankungen auf. Die Folge: es werden wiederum Diuretika eingenommen, die Dosis eventuell noch gesteigert oder Medikamente kombiniert. Durch das Ausschwämmen der Elektrolyte drohen auf Dauer Störungen bis hin zum akutem Nierenversagen.
Ärzte befürchten eine hohe Dun-kelziffer und raten Betroffenen zum Absetzen der Arznei. Nach kurz andauernder Gewichtszunahme durch eingelagertes Wasser normalisiert sich das Gewicht nach spätestens drei Wochen. Frauen, die unter Wassereinlagerungen aufgrund des prämenstruellen Syndroms oder der Wechseljahre leiden, können auch auf rezeptfreie pflanzliche Mittel zur Entwässerung zurück greifen, die zwar lange nicht die selbe Wirkung wie die Diuretika haben, aber auch ungefährlicher sind. Als effektiv hat sich die Einnahme von Asparagus und Petersilie als Nahrungsergänzung gezeigt. Auch Abhärtungsmaßnahmen wie Kneippsche Wechselbäder und heiße halbstündige Vollbäder haben sich bewährt. Andere pflanzliche Drogen mit entwässernder Wirkung sind: Schachtelhalmkraut, Zinnkraut, Goldrutenkraut, Birkenblätter, Brennnesselblätter, Orthosiphonblätter, Wacholderbeeren, Hauhechelwurzel und Bohnenhülsen. Auch sie sollten nicht missbräuchlich eingenommen werden. Fragen Sie daher Ihren Apotheker, der Sie gern informiert!