Haustiere: zu viel Speck auf den Rippen
Es gibt den Ausspruch, dass sich Hund und Herrchen im Laufe der Jahre immer mehr ähneln. Was das Gewicht betrifft, stimmt das sehr oft, denn übergewichtige, träge Hundebesitzer, die sich lieber vor dem Fernseher lümmeln als im Wald spazieren zu gehen, haben oft auch Tiere mit zu viel Speck auf den Rippen. Für den Tierarzt bedeutet es meist keine einfache Aufgabe, den Herrchen klarzumachen, dass ihre Tiere abspecken müssen, denn sie gehen beim Füttern nicht rational, sondern eher emotional vor. So wird innerhalb einer Familie dem Hund öfter mal etwas Leckeres zugesteckt, um sich einzuschmeicheln. Oder der Mensch benutzt das Tier als Alibi – weil er selbst abends um elf noch mal zum Kühlschrank rennt, bekommt der Hund auch noch ein Leckerli. Zusammen zu ‚sündigen’ hilft gegen das schlechte Gewissen.
Menschen, die nicht auf ihre eigene gesunde Ernährung achten, respektieren auch nicht die Bedürfnisse des Hundes nach genügend Auslauf. Sportliche, gesundheitsbewusste Menschen hingegen machen mit ihrem Hund gerne mal eine Extrarunde um den Block oder gehen am Wochenende mit ihm joggen. Bemerkenswert ist, dass der Tierarzt oft von den Besitzern noch zu hören bekommt, dass das Tier doch genau richtig sei. Da gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Zwar klingen fünf Kilogramm Übergewicht nicht so dramatisch, doch der Vergleich, dass der Hund, wäre er ein Mensch, dem ‚Bullen von Tölz’ gleichen würde, kann schon einen Besitzer zur Einsicht verhelfen. Mit der richtigen Diät kann dann auch das Tier vor den Folgen wie Herz- und Kreislaufpro-blemen, lädierten Knochen und Gelenken oder Diabetes bewahrt werden.
Übrigens sind Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Pferde und sogar Vögel ebenfalls von der Überfütterung betroffen. Denn um nichts anderes handelt es sich. Kastration, Veranlagung, falsches Futter – alles nur Ausreden. Auffällig ist jedoch, dass die Herrchen von dicken Miezen oft schlank und gesundheitsbewusst sind. Doch ihr wichtigster Kontakt zu dem eigensinnigen Tier ist das Füttern. Je größer die Rolle des Tieres im Leben des Menschen, desto mehr Futter und zusätzliche Häppchen gibt es. Hier kann nur eine Diät Abhilfe schaffen.