Bei Unterzuckerung schnell gegensteuern

Von einer akuten Unterzuckerung, der sogenannten Hypoglykämie, können Typ-1-Diabetiker und mit Insulin behandelte Typ-2-Diabetiker gleichermaßen betroffen sein. Eine Unterzuckerung kann unter Umständen sogar lebensbedrohend sein, wenn es zum hypoglykämischen Schock kommt. Durchschnittlich erleiden Typ-1-Diabetiker eine schwere Hypoglykämie alle 2 bis 5 Jahre. Leichtere Unterzuckerungen treten viel häufiger auf. Weil jedoch mit jeder Unterzuckerung die Wahrnehmung der Symptome schlechter wird und der Körper immer weniger regulierend eingreift, sollten Hypoglyk-ämien so gut wie möglich verhindert werden. Dies bedeutet, dass der Patient bedenken muss, wie sich in verschiedenen Situationen sein Blutzuckerspiegel verändert. Beispielsweise senkt Alkohol den Blutzuckerspiegel, ebenso sinkt der Bedarf an Insulin durch Bewegung und Sport. Hier muss also die Menge des verabreichten Insulins angepasst werden.
Wichtig ist zudem, dass der Diabetiker und seine Angehörigen die Symptome einer Unterzuckerung kennen (Blässe, Schweißausbruch, Zittern, Herzrasen, Müdigkeit, Heißhunger, Unruhe, Verwirrtheit, Alpträume, ausgeprägte schlechte Laune, Störungen des Gleichgewichts, der Sprache, beim Sehen, Lähmungen, Krämpfe und Bewusstlosigkeit) und umgehend handeln. Bei den ersten Anzeichen sollte Traubenzucker, Fruchtsaft oder Cola zu sich genommen werden. Dann können noch langsam blutzuckerwirkende Kohlenhydrate gegessen werden. Erst dann sollte gemessen werden, also lieber einen etwas zu hohen Blutzuckerspiegel riskieren als eine ausgeprägte Unterzuckerung. Wichtig ist, dass man reaktionsfähig bleibt, um nicht sich oder andere – etwa beim Autofahren – zu gefährden.
Diabetiker können trainieren, die Symptome für eine Unterzuckerung früher wahrzunehmen. Hierzu schreibt man beispielsweise ein Hypo-Tagebuch oder führt öfters Hypo-Checks durch. Das sind Aufgaben, mit denen man seine Konzentration und sein Gedächtnis testen kann (Rechnen, rückwärts buchstabieren, Zungenbrecher aufsagen, laut vorlesen). Außerdem sollte der Patient immer Traubenzucker für den Notfall dabei haben – Süßigkeiten sind weniger geeignet. Traubenzucker, fertige Zuckergele in der Tube, Diabetikertagebücher sowie viele wertvolle Tipps erhalten Diabetiker in ihrer Apotheke.